Über den dritten Tag unserer Maas-Wanderfahrt, das war der zweite Rudertag, berichtet Martina Keiser.
Unsere heutige Fahrt umfasste am Vormittag 17 km (4 Schleusen) und nachmittags 11 km (3 Schleusen). Während am ersten Tag "clubintern" gerudert wurde, gab es ab dem zweiten Rudertag eine Auslosung der Boote (Nummern 1-10). Nur wenige Teilnehmer nahmen nicht an der Verlosung teil.
Ja, so nahm das Spiel seinen Lauf. Ich zog die Nummer 9, oje, oje... Offensichtlich war dieses Boot völlig anders geriggert als wir es kennen. Das stellte für alle Ruderer einen Herausforderung dar. Mein Part war es, zunächst das Steuern zu übernehmen. Leider hält sich die Anzahl der französischen Wörter, die ich beherrsche, in sehr engen Grenzen. Sie retteten mich jedenfalls nicht aus meiner misslichen Lage. Die drei Franzosen im Boot konnten oder wollten mit meinen verzweifelten Versuchen, die Kommandos in Französisch und auch in Englisch zu geben, offensichtlich nichts anfangen.
Glücklicherweise haben wir die Fahrt bis zum Positionswechsel ohne Verletzungen überstanden. Dann saß ich nach französischer Regel auf Platz 2, bei uns wäre es die 3 gewesen. Uff, endlich war mir die Verantwortung des Steuerns genommen, die ich in französische Hand gab. Steuern war plötzlich ein Zufallsprinzip (Schlaftablette...). Wir leben, Gott sei Dank. Max lehrte mich etwas völlig Neues..., aber werde ich mich jemals daran gewöhnen?
Endlich in Haybes angekommen, führte uns ein endlos erscheinender Fußmarsch durch diesen kleinen verschlafenen, sehr gepflegten Ort zur Turnhalle. Das Dorf hat ca. 2500 Einwohner, von denen sich kein einziger zeigte. Ein sehr schöner Abend entschädigte für alle Strapazen. Unser Organisations-Team hatte vor der Halle ein Partyzelt errichtet. Es gab ein tolles Rohkost-Gemüsebuffet und im Anschluss gefüllte Tomaten mit Reis. Alles war sehr lecker.
Die Moral von der Geschichte... ich sollte vielleicht beginnen, die französische Sprache zu lernen.
(Fortsetzung folgt)
