Nachruf für Horst Niepel

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Wir nehmen Abschied von unserem Ehrenmitglied Horst Niepel, der am 19.11.2023 im Kreise seiner Familie zu Hause eingeschlafen ist.

Horst Niepel

In den Münchener Ruder-Club trat Familie Niepel 1969 ein, wo sie sich bald in die MRC-Familie integrierte und die Kinder Dagmar und Ralf ein zweites Zuhause hatten. Neben dem Rudern war Horst auch gerne im Liegestuhl am See zu finden oder saß in geselliger Gemeinschaft auf der Terrasse. Eine besondere Freude war ihm, dass er seine Begeisterung für den Rudersport an Tochter Dagmar und Sohn Ralf weitergeben konnte.

Horst war und blieb immer ein Berliner Urgestein. Mit seinem Dialekt und seiner typischen Berliner Art war er ein besonderer Vertreter der in den 60er und 70er Jahren nach München umgesiedelten Gruppe Berliner Ruderer, die den „örtlichen Gepflogenheiten“ am MRC anfangs doch einiges abverlangte. Er war ein kontaktfreudiger Ruderkamerad, am Wohl des Clubs stets interessiert. Er war ein Kümmerer mit wachem Auge für das, was zu tun war, und sich nie zu schade, in die Bresche zu springen, wenn es die Umstände am Steg, das Hissen der MRC-Fahne, das Anwerfen des Grills bei Familienwochenenden oder wichtige Vorstandsaufgaben erforderten. Mit großem Engagement und der ihn auszeichnenden Präzision war Horst über mehr als drei Jahrzehnte als Sport-, Finanz- oder Verwaltungsvorstand und anschließend im „Seniorenrat“ aktiv. Für seine Verdienste wurde ihm die MRC-Ehrenmitgliedschaft verliehen.

Beim Skatspielen war er einer der Ersten, und die Geselligkeit am Club schätzte er sehr. Mit seinem „Sturmvogel“ war er gern auf dem Wasser, wenn sich im Mannschaftsboot keine Gelegenheit bot. Besonders genoss er den Sonnenaufgang auf dem See und saß schon beim Frühstück (das gab es immer bei Tante Frieda, der über viele Jahrzehnte legendären Clubwirtin), wenn sich der Ruderbetrieb am Wochenende erst allmählich belebte. Gerne neckte er seine Ruderfreunde dann als Spätaufsteher. Ein besonderes Vergnügen waren ihm Wanderfahrten, oft auch mit seiner Frau Hannelore, auf deutschen Flüssen und dem Zürichsee, seit der Wende wieder besonders gerne auf Potsdamer und Berliner Gewässern. Mit seinen Berliner Freunden und Sportkollegen, für die er immer der `Hotte´ blieb, hielt er weiter Kontakt. Seine unterhaltsamen Anekdoten aus der Berliner Ruderszene sind vielen am MRC noch in lebhafter Erinnerung.

Mit Horst Niepel verlieren wir einen Kameraden, der noch die alte Ruderschule im besten Sinn ver­treten hat, wie es alte Rudergefährten beschreiben. Er hinterlässt im MRC eine große Lücke. Wir werden ihm ein ehrenvolles Andenken bewahren.

Ulrich Kulozik, 1. Vorsitzender