Wohin geht's am 3. Oktober? Natürlich ins Blaue!

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in Rudern.

Fahrt ins Blaue-48Die Überraschung war gelungen! Als wir uns am Freitag um 11 Uhr am Münchner Hauptbahnhof trafen, wusste keiner von den 15 Teilnehmer/innen, wohin die Reise ging. Und während Tausende Dirndl und Lederhosen zum langen Wiesn-Wochenende nach München strömten, fuhren wir vergnügt gen Osten - nach Passau.

Bereits im Zug stellten wir uns auf die tückischen Felsen, Untiefen und Strudel des Inn ein, die ein Ruderlehrer vom Passauer Ruderverein präzise zu Papier gebracht hatte. Tatsächlich blieben uns derlei Gefahren erspart – nicht zuletzt, weil Roland Zellner vom PRV uns persönlich flussaufwärts steuerte. Er nahm den Platz von Doris ein, die leider mit einer Grippe wieder nach Hause fahren musste. Und er ließ es sich nicht nehmen, uns an beiden Rudertagen mit dem Vereinsbus von der Stadt zum Rudergelände und zurück zu befördern - vielen Dank dafür!

Unser Hotel „Sonne“ in der Altstadt bot mit seinen dicken Mauern, schiefen Wänden und einem Sammelsurium von Einrichtungsgegenständen historisches Flair. Dass sich in der bischöflichen Domstadt traditionelle und moderne Lebensweise gut mischen, bezeugte die nächtliche Klangkulisse: bis 4 Uhr morgens tönten Studentengruppen, ab 6 Uhr die Kirchenglocken. Gut, dass Hellmuth am Nachmittag eine Stadtführung organisiert hatte, und wir mit den Passauer kulturellen und geschichtlichen Gegebenheiten bestens vertraut waren!

Fahrt ins Blaue-41Am Samstag Morgen gab es keinen Grund zur Hektik. Auf 3 Vierer verteilt, ruderten wir vom Steg des PRV 1874 auf dem gemächlich fließenden Inn bei Sonnenschein in herrlicher Herbstlandschaft bis ins österreichische Schärding. Hier gab es eine deftige Mittagspause samt Rundgang durch die barocke Stadt im Innviertel. Bei guter Stimmung verteilten wir uns wieder in die Boote, zunächst auf einen Abstecher die Rott hinauf, die hier mündet. Noch beeindruckt von den Jahrhundert-Markierungen der Hochwasser an Mauern und Häusern, staunten wir nicht schlecht, als das Leitboot ziemlich schnell auf einer Sandbank landete. Doch Roland stieg seelenruhig aus zog uns wieder heraus, was für die anderen aus ca. 100m Entfernung ein wundersames Bild ergab: "Der Roland läuft auf dem Wasser, während der Rest der Mannschaft im Boot sitzen bleibt?" Auf dem Rückweg bogen wir noch kurz in das Flüsschen Pram ein, um Kilometer und Flüsse zu „sammeln“: Mit Donau und Ilz, die wir am nächsten Tag eingeplant hatten, wären es dann fünf gewesen.

Daraus wurde nichts. Zwar transportierten wir alle Boote ans andere Ufer jenseits des Wehrs, scheiterten aber an der abschüssigen Einstiegsstelle. Der Sand war so glitschig, dass wir Saugnapfschuhe gebraucht hätten. Stattdessen ruderten wir noch mal Inn-aufwärts bis nach Neuburg und genossen die dortige Gastronomie. Fazit: Rudern, Wetter, Organisation, Essen, Trinken und Stimmung alles prima. Passau war eine schöne Fahrt ins Blaue.

Bericht: Chris Brockhaus, Fotos: Detlef Lange