Dirndlachter: Erster!!!

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in Rudern.

10. Juli 2010. Das Therometer im nordrheinwestfälischen Krefeld zeigte in der Spitze 38.5 Grad Celsius an – doch der Bayernachter behielt einen kühlen Kopf: Zum ersten Mal schaffte die Crew vom Münchener Ruder-Club von 1880 und vom Akademischen Ruderclub Würzburg den Sprung aufs Siegertreppchen der flyeralarm Ruder-Bundesliga – und erruderte sich gleich Platz 1. In einem packenden Finale bezwang der Bayernachter den Favoriten und Tabellenführer aus Hamburg, der in der bisherigen Saison noch ungeschlagen war. Damit hat sich der Bayernachter auf den dritten Tabellenplatz vorgeschoben.

Eigentlich hatte sich der ‚Dirndlachter’ bereits im Zeitfahren auf eine schwierige Aufgabe gefasst gemacht: Gleich im ersten Rennen des Tages traf das Team auf die Mannschaft aus Berlin, die den Kampf um Platz drei in Castrop-Rauxel knapp für sich entschied. Doch schnell sollte sich zeigen, dass die etwas verlängerte Strecke – 420 Meter statt der üblichen 350 Meter – den Bayern lag: Schlagfrau Britta Petersen (ARCW) peitschte die Crew vom Start weg nach vorn. Mit 1:14.88 Minuten blieb der Bayernachter als einziges der zwölf Boote in der Damenkonkurrenz unter der 1:15-Minuten-Grenze. Eine gute Ausgangslage für das Achtelfinale, in dem ungefährdet Sieg Nummer zwei folgte.

Nach einer kurzen Rennpause von nur 30 Minuten folgte die zweite echte Bewährungsprobe des Tages: Da Hamburg in seinem Achtelfinale patzte, fand sich der Bayernachter im Viertelfinale mit drei Booten nicht nur neben Düsseldorf, sondern auch neben dem Tabellenführer wieder. „Uns war klar, dass wir uns mit einem Sieg oder einem zweiten Platz für das Halbfinale der besten vier Boote qualifizieren konnten”, so Steuerfrau Kathi Kitzing (MRC). „Also habe ich den Mädels eingebläut: Lasst Euch nicht aus der Ruhe bringen - Augen ins Boot, fahrt einfach Euer Rennen!” Eine Anweisung, die die acht Damen im bayrischen Achter beherzigten: Mit 0.18 Sekunden Vorsprung gelang der erste Sieg gegen Hamburg.

Für das Halbfinale besetzte Trainer Tom Schüler die Mannschaft dann noch einmal um: Schlagfrau Britta Petersen tauschte mit Teamkollegin Jutta Schausten (MRC) die Plätze, statt Clara Redetzki kam Kornelia Kreiser (beide MRC) ins Boot. Zusätzlich veränderte Schüler angesichts des aufkommendem Gegenwinds die Hebelverhältnisse im Boot, um eine hohe Schlagfrequenz zu ermöglichen. Der Plan ging auf: Mit 46 Schlägen pro Minute brachte Jutta Schausten die Mannschaft ins Rennen – und ließ der Konkurrenz aus Berlin diese Mal keine Chance auf den Einzug ins Finale.

Nur knapp 15 Minuten später lag der Bayernachter erneut am Start – erneut neben Hamburg. „Uns haben schon vor dem Rennen ganz schön die Beine gebrannt – aber da war auch genug Adrenalin nach dem Halbfinalsieg, um noch mehr zu wollen”, so Judith Obrocki, Co-Schlagfrau vom MRC. 420 Meter lieferten sich beide Boote ein Kopf-an-Kopf-Rennen – als die Zielhupe ertönte, Verwirrung auf dem Wasser: Wer hatte denn jetzt gewonnen? Wenige Minuten später die erlösenden Worte des Zielgerichts: „Zielfotoentscheid – mit 0.11 Sekunden Vorsprung gewinnt der Bayernachter!”

Siegerehrung Krefeld - Dirndlachter

 

„Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert”, zitiert Tom Schüler augenzwinkernd aus der Action-Serie ‚Das A-Team’. „Im Ernst – die Mannschaft hat genau das umgesetzt, was wir in den vergangenen Wochen geübt haben. Es hat alles gepasst – die Technik, die Kraftreserven, die mentale Einstellung. Ein perfekter Renntag für den Dirndlachter.”