Rudern. Das ist es, um das es in unserem Verein geht. In dieser Kategorie sind alle Artikel und Beiträge zusammengefasst, die von diesem schönen Sport in unserem Verein berichten. Unabhängig vom Alter der Sportler, und ganz gleich, ob Freizeit-, Renn- oder Leistungssport. Denn am Ende zählt nur eins: Das Rudern.

Frauen-Power in Frankfurt

in Rudern.

Dirndlachter

Die erste Regatta der diesjährigen Ruder-Bundesliga führte die Damenmannschaft vom Münchener Ruder-Club und vom Akademischen Ruderclub Würzburg auf den Main in Frankfurt. Es sollte sich herausstellen, dass die vorab ausgegebene Losung 'Wer ko, der ko!' treffend gewählt war...

 

„Tipp für die Mädels aus Bayern: Top 4!“ Verwundert schlug Katrin Schercher das lang ersehnte Ligamagazin mit den Einschätzungen des Bundestrainers Hartmut Buschbacher zu. So gut hätte sich der Dirndlachter mit Ruderinnen vom Münchener Ruder-Club von 1880 und dem Akademischen Ruderclub Würzburg nicht eingeschätzt. Doch sie sollten an dem ersten Regattatag der Ruderbundesliga 2010 in Frankfurt eines besseren belehrt werden.

 

Los ging es mit dem Zeitfahren, in dem die zwölf Damen-Achter aus ganz Deutschland gegen die Uhr fahren, um dann die weitere Setzung für die kommenden Rennen zu errudern. Mit einem souveränen Start erreichte der Bayernachter Platz 1 in seinem Lauf und somit Platz 3 insgesamt. Es lief - nicht zuletzt, weil die Mannschaft in dem nagelneuen leichten Empacher-Achter mit Flügelauslegern saß, den der MRC mit vereinten Kräften angeschafft hatte. Danach hieß es, sich in weiteren drei Rennen über die Rennstrecke von 350 Meter zu beweisen. Dies gelang dem ‚Dirndlachter’ recht gut, so dass er sich am Ende eines langen Regattatages in dem Rennen um Platz 3 wiederfand.

 

Konzentriert ruderte die Mädels hoch zum Start, vorbei an dem Regattasprecher Arne Siemann: „Hier fährt der Dirndlachter, der einzige Neuling der Bundesliga, der es auf Anhieb schaffte, unter die besten vier zu fahren. Eine sehr respektable Leistung von Britta Petersen, Judith Obrocki, Katrin Schercher, Fides Piepenbrink, Jana Rembold, Clara Redetzki, Kornelia Kreiser, Madlena Betthäuser, Franca Tasch und Steuerfrau Katharina Kitzing.“ Die dramatischen Klänge der Filmmusik aus ‚Fluch der Karibik’ und die Anfeuerungen der Fans, die extra angereist waren, sorgten für Gänsehaut-Feeling und eine Extraportion Anspannung. Schließlich wartete am Start mit dem Achter aus Krefeld niemand geringeres als die letztjährigen Zweitplatzierten der Bundesliga und der amtierende Sprintmeister.

 

„Achtung….los!“ ertönte das Signal des Starters – ein letztes Mal alles geben für rund eine Minute, 45 Schläge harte Schläge lang. Am Ende fuhren beider Achter fast zeitgleich über die Ziellinie: Erst das Zielfoto brachte Klarheit, wer den Bugball vorn hatte. Nichts Neues für die Crew des Dirndlachters an diesem Regattatag. Schon zweimal hatte sie sich ein packendes Fotofinish mit den Gegnern geliefert. Nach minutenlangem bangen Warten kam das Ergebnis – leider hatten die Bayern das Nachsehen. Dennoch freute sich die Mannschaft zusammen mit Trainer Tom Schüler über den Gesamtplatz 4 – eine tolle Leistung zum Saisonauftakt. Auf der anschließenden Party wurde dann nicht nur gefeiert, sondern auch schon ein Plan für das weitere Training zurechtgerückt. Denn eins steht fest: Der Dirndlachter will mehr…

 

Wer mehr lesen möchte oder ein 'Fan' vom Dirndlachter werden möchte, sollte einmal auf Facebook vorbeischauen: www.facebook.com/dirndlachter

Der Stern des Südens noch im Aufgehen

von Florian Hugger
in Rudern.

Der Stern des Südens noch im Aufgehen

 

Zum Bundesligaauftakt mussten wir fürs erste Lehrgeld bezahlen. Mit dem zehnten Platz können wir uns in Anbetracht unserer Ergometerwerte noch nicht zufrieden geben. Doch wie im Fußball gilt für uns Münchener auch im Rudern, dass wir uns an eine neue Philosophie erst gewöhnen müssen und eine Steigerung im Laufe der Saison noch möglich ist.

Die Vorbereitungen zum Saisonstart in Frankfurt liefen alles andere als nach Plan. Wir hatten den Ausfall von 3 Stammruderern wegen deren Abiturprüfungen zu beklagen, darunter 2 aktuelle Juniorenweltmeister. Zu allem Überfluss erkrankte am Donnerstag dann unser Schlagmann Konrad Holtkamp, der kurzfristig durch Ludwig Möglinger ersetzt wurde. Dadurch verloren wir zwar nicht unsere Spritzigkeit, aber unser etatmäßiger Schlagmann vereint einfach auf unnachahmliche Weise Frequenz und Schlaglänge. Durch diese unglücklichen Ausfälle trat ein für uns ungewöhnlicher Überschuss an Steuerbordern auf, sodass einer von ihnen einen roten Riemen schwingen musste. Für keinen Ruderer eine angenehme Erfahrung. So musste für Frankfurt ein verloren geglaubter Ruderer aus Bremen die Lederhosen anprobieren und vier kampferprobte Masters erklärten sich bereit von ihrer gewohnten Langstrecke in die Bundesliga hinein zu schnuppern. Hier nochmal ein herzliches Dankeschön und es ist nicht nur eure Erfahrung, mit der ihr das Boot bereichert habt.

Das erste Rennen wurde von allen mit Spannung erwartet. es würde zeigen wo man im Vergleich zu etablierten und neuen Teams der 2. Ruderbundesliga steht. Das Zeitfahren wurde mit einem 13. Platz abgehakt, nachdem ein Zusammenstoß mit der Werbeboje aufgrund der ungewohnten Strömung unvermeidbar war. Mit einem zweiten Platz hinter dem an diesem Tag ungeschlagenen Badener8er ging man nach dem Achtelfinale weitaus zufriedener vom Wasser als noch nach dem Zeitfahren. Weiter im Viertelfinale verhinderte ein Krebs unseres Seitenwechslers leider die Chance  auf vordere Plätze. Kein Vorwurf an dieser Stelle, nach einer so kurzen Vorbereitung auf der neuen Seite ist mit Schlagzahl 48 ein Fehler möglich. Im Anschluss tauschten wir zwei Veteranen gegen junge Athleten. Mit den frischen Kräften an Bord war das Halbfinale gegen Hannover dann eine souverän gelöste Aufgabe. Im Finale um den 9. Platz mussten wir der ungewohnten hohen Renndichte Tribut zollen. Trotz einem Luftkasten Vorsprung zur Streckenhälfte mussten wir noch die für uns Münchner sehr unangenehme Niederlage gegen Dortmund verkraften.

Alles in allem war es ein Platz im „gesicherten Mittelfeld“ der 2. Liga, den uns auch der Bundestrainer zugedacht hat. Doch ebenso wie unser Pendant aus der Fußballbundesliga wollen wir uns nach einem verpatzten Saisonstart noch gehörig steigern. Wir werden unseren Kader weiter ausbauen und wenn unsere Ausfälle zurückkehren, stärker sein als jemals zuvor. Der Stern des Südens geht langsam auf und danach bekanntermaßen niemals unter.

Wozua Weidmeisda, wenn ma gstandne Mansbuida ham ko

von Armin
in Rudern.

Wozua Weidmeisda, wenn ma gstandne Mansbuida ham ko

Personalprobleme zum Ligaauftakt

 

Am 15. Mai wird es für die Münchner Jungs ernst: Es ist Saisonstart in Frankfurt am Main und es gilt, sich gleich von Anfang an stark zu zeigen. Da der bayerische Achter zu den vielen Neuzugängen der Ruder-Bundesliga gehört, wird es für ihn besonders spannend. Er hat bis jetzt noch keinen Hinweis darauf, wie er im deutschen Quervergleich steht.

Der Auftakt wird schwer, denn das Münchner Team hat mit großen Personalproblemen zu kämpfen. Viele der Topathleten sind beruflich verhindert oder befinden sich in der Endphase ihrer Abiturprüfungen. Unter anderem auch die so genannten Stars des Achters, unsere Weltmeister und Schlagzweier. Zu diesem Verlust kommt auch noch, dass sich Daniel Lawitzke, ein weiterer DRV-Kaderathlet des Münchner Achters auf einem Vorbereitungs-Trainingslager befindet und dadurch auch nicht teilnehmen kann. Den krönenden Abschluss bei der Personalmisere bildet die Tatsache, dass nun Konrad Holtkamp, der zweite Schlagmann des Achters krank im Bett liegt und er, wenn er überhaupt teilnehmen kann, geschwächt an den Start gehen würde.

Doch glücklicherweise hat Andreas Fischbach würdigen Ersatz in einigen der Masters des MRCs gefunden, welche sich regelrecht um die Teilnahme gestritten haben. Alle diese Männer, die es letztendlich in die Startaufstellung geschafft haben, sind überraschend gut im Training und haben einige beachtliche Titel vorzuweisen, unter anderem auch Weltmeistertitel. Manche der jüngeren Sportler haben zwar Bedenken wegen des kleinen Bauches angemeldet, den sich einige der Herren zugelegt haben, doch man ist allgemein zu der Ansicht gelangt, dass dieser sich aufgrund seines Einflusses auf die Länge sehr positiv auf die Schlagzahl auswirken kann. Aus diesem Grund geht die Crew unter Andreas Fischbach mit dem Motto „Wozua Weidmeisda, wenn ma gstandne Mansbuida ham ko“, doch recht zuversichtlich in die Rennen.

 

Obwohl sich die Probleme beim MRC zum Ligaauftakt gehäuft haben, hatte die Crew das ganze Jahr über Glück. Sie im Winter weder durch Eis noch durch schlechtes Wetter vom Training abgehalten. Bei schlechtem Wetter konnten sie sich auf die Olympiaregattastrecke zurückziehen. Als es dann sehr kalt wurde und an den meisten Orten die Gewässer zufroren, blieb der Starnberger See weitgehend eisfrei.

Nur bei der Sponsorensuche gab es einige Probleme, da das Rudern in München, aufgrund mangelnder beruderbarer Gewässer relativ unbekannt ist. Dieser Popularitätsmangel wird hoffentlich durch die Ruder-Bundesliga beseitigt. Hinzu kam noch die Wirtschaftskrise, welche die meisten potentiellen Sponsoren als Entschuldigung ins Feld führten. Glücklicherweise konnte die Achtermannschaft ihre finanziellen Probleme, wenigstens für die erste Regatta, durch die Teilnahme an einem Videodreh für Toshiba beseitigen. Für die weiteren Regatten läuft die Sponsorsuche noch auf Hochtouren.

Dt. Kleinbootmeisterschaften und Regatta Mannheim

von AF
in Rudern.

Bei den Deutschen kleinbootmeisterschaften belegten die MRC Boote folgende Plätze:

 

SM 2-

23. Platz Lorenz Diergarten, Lucas Artmann Münchener RC

 

SM 1x A LG

7. Platz Daniel Lawitzke Münchener RC

 

SF 2-

11. Platz Constanze Duell Münchener RC

 

Damit haben noch alle Sportlerinnen Chancen sich für die U23 WM in Brest oder die EM in Portugal zu qualifizieren.

Bei der Regatta in Mannheim waren Felix Lammers und Max Layer bei den JuM am Start. Felix und Max konnten im Doppelzweier einen Sieg errudern. Bei den Junioren B war Franzl Paech und Lorenz Specht am Start und konnten zwei Zweite Plätze belegen.
Mariam Rembold konnte wegen Krankheit leider nicht starten. Vielen dank an die Trainer Matthias Becker und Judith Obrocki für die Betreuung auf der Regatta.

Hier zum Regattaberich Mannheim von Matthias Becker

Auch der Starnberger Merkur berichtete über unsere Erfolge und unser Anrudern (zum Aufruf der Artikel bitte mit der Nutzerkennung anmelden).

icon Artikel Starnberger Merkur Deutsche Kleinbootmeisterschaften (203.51 kB)

icon Artikel Starnberger Merkur Anrudern und Regatta Mannheim (335.23 kB)

icon Artikel im Starnberger Merkur zum Auftakt der Ruderbundesliga (186.37 kB)

Fotos

 

 

 

Mannheimer Frühregatta Gelungener Start in die Saison

von mmb
in Rudern.

 

Vier Nachwuchsruderer des MRC sammelten am 24./25.April wichtige Erfahrungen für die kommenden Aufgaben. Traumhaftes Wetter und gute Ruderbedingungen in Mannheim erleichterten den Saisonauftakt für Franzl Paech, Lorenz Specht (beide Junioren B), Max Layer und Felix Lammers (beide Kinder).

Max startete bei der Langstrecke über 3km noch etwas verhalten, fuhr über die 1000m Strecke dann angriffslustiger und konnte sich den zweiten Platz sichern. Felix kämpfte in seiner Abteilung bis zum Schluss, war aber mit dem vierten Platz noch unzufrieden.

Die beiden Junioren B traten spätabends im Doppelzweier an. Trotz langem Warten mussten sie nur ein Boot ziehen lassen und wehrten die Angriffe der anderen Boote erfolgreich ab.

Am Sonntag war Felix nach seinem zweiten Platz im Einer sichtlich zufriedener und nach dem deutlichen Sieg im Doppelzweier mit seinem Schlagmann Max grinsten die Jungs über beide Ohren. Den Abschluss bildeten wieder Franzl und Lorenz, die leider wieder gegen die Sieger von Samstag antreten mussten und nach einem verkorksten Start nicht über einen zweiten Platz hinaus kamen. Letztendlich konnten die Trainer Judith Obrocki (LHT) und Matthias Becker mit dem Ausflug zur Frühregatta in Mannheim zufrieden sein.

Bei den nächsten Regatten werden hoffentlich noch mehr Aktive am Start sein (Mariam Rembold fehlte z.B. wegen Krankheit). Die nächsten Termine sind die Juniorenregatta und die BW-Qualifikationsregatta in Oberschleißheim.

 

Spruch der Regatta:

„München is in the house!“ (Max am Sonntag nach dem Zweiersieg)

 

„Die MRCler sind BÄREN(stark)“

von Armin
in Rudern.

„Die MRCler sind BÄREN(stark)“

„Wir sind geil, wir sind gut; aber vor allem sind wir, und einer ganz besonders, BÄREN(stark)“ - so beschreiben sich die Ruderer des Münchner Bundesligaachters gerne selbst. Auch ihr Trainer Andreas Fischbach steht bei dieser Ansicht voll hinter seinen Jungs, auch wenn er sich bei einer solchen Wortwahl häufig denkt: „Was reden diese Schwachmaten denn jetzt schon wieder für einen Schmarn?!“  Und dass, obwohl er selbst häufig sagt: „Jetzt birschteln wir uns in die 1. Liga.“

 

Um dieses doch sehr hochgesteckte Ziel zu erreichen, lässt er seine Jungs schon das ganze letzte Jahr leiden. Alles fing natürlich ganz harmlos mit einer Achtereinheit pro Woche und einem kleinen Bisschen Extratraining daheim an. Wer aber jetzt in die Trainingsprotokolle der Sportler schaut, stellte fest, dass einige Sportler seit Weihnachten regelmäßig über 900 Minuten pro Woche trainieren.

Schnell sprach sich in ganz München herum, dass beim MRC, auf dem Starnberger See, regelmäßig unglaublich gute Achtereinheiten gefahren werden. Dies lockte viele Studenten aus den Münchner Unis, die schon seit ein oder zwei Jahren den Riemen an den Nagel gehängt hatten, weil sie nicht mehr in ihrem Heimatverein waren, in den MRC.

Selbst beim abschließenden Trainingslager im LZM an Ostern bekundeten immer noch Ruderer aus ganz Bayern, die uns Trainieren sahen, ihr Interesse.

Auch, wenn der Ehrgeiz und vor allem der Fleiß bei allen Sportlern sehr hoch ist, ist sich der gesamte Achter inklusive Trainer darüber einig, dass bei dieser Veranstaltung vor allem der Teamaspekt im Vordergrund steht. So hat sich das gesamte Team geeinigt, dass keine 2- oder Ergoranglisten ausgefahren werden. „Wir wollen, dass jeder fleißige Sportler mal drankommt“, verdeutlicht der Trainer bei jeder aufkommenden Diskussion über die Achterbesetzung.

 

Im Ruderbundesliga-Kader des MRCs ist eigentlich alles vertreten, vom 18-jährigen Abiturienten bis zum über 40-jährigen Familienvater ist alles dabei. Der Co-Trainer Florian Hugger sagt gern: „Die Jungen bringen die Kraft und die Alten „Edeljoker“ die Erfahrung.“ Selbst von den bisherigen Leistungen her braucht sich der Münchner Achter nicht zu verstecken, auch hier ist von gefühlten „100“ Landesmeistertiteln über viele Medallien auf den deutschen Meisterschaften bis hin zu mehreren Weltmeistertiteln alles dabei. Der MRC freut sich auf tolle Wochenenden mit spannenden Rennen.

Bilder Langstrecke Leipzig und Ausblick auf Kleinbootmeisterschaften in Brandenburg

von AF
in Rudern.

Anbei ein Paar Bilder der Langstrecke in Leipzig.

Die Resultate wurden ja schon veröffentlicht.

Die Bilder wurden von http://www.ruderszene.de entnommen.

Insgesamt zeigen die Bilder "Leiden auf hohem Niveau" am Ende des 6 Kilometer Rennen.

Vom 16. - 18.04. steht als erste Leistunsgüberprüfung auf der 2000m Normalstrecke die Deutsche Kleinbootmeisterschaft in Brandenburg an.

Dort gehen an den Start:

Weiter lesen

Donau-Wanderfahrt Herbst 2008: Immer im Fluss bleiben ...

von Nordwig, Hellmuth
in Rudern.

Kilometer 2530,8: Schleuse Höchstädt

Die zweite Schleuse seit unserer Abfahrt in Lauingen. Jetzt, nach 13 Kilometern, läuft sie gut, die knallrote "Forelle" vom Passauer Ruderclub. Dessen Kameraden haben den Vierer freundlicherweise in das schwäbische Städtchen transportiert, und nun wollen wir sie ihren Besitzern zurückbringen - doch noch trennen uns 315 Kilometer von der Dreiflüssestadt, und das bedeutet: geschätzte 40 Ruderstunden, vielleicht 25.000 oder 30.000 Schläge. Zeit zum Rechnen haben wir, denn Klaus Hübner aus Düsseldorf hat den Bedienknopf der automatischen Schleuse zu kurz gedrückt, so dass das Wasser nur ganz langsam abfließt. Eine Stunde Wartezeit, bis sich das Tor endlich öffnet - und eine Runde am Abend in Donauwörth für den Rest der Besatzung: Helmut Dobmeier aus Minden, unseren zweiten Gast, Dietrich Kaldewei, der die Fahrt hervorragend geplant und organisiert hat (von uns allen dafür ein dickes Dankeschön!), Horst Schüler und Hellmuth Nordwig vom MRC. Oder waren es zwei Runden, die wir spendiert bekamen?

Kilometer 2476,8: Donauruderclub Neuburg
Ein gedeckter Tisch auf der Sonnenterrasse, welch ein Service! Ohne Landdienst wäre so eine Wanderfahrt nur halb so schön ... Deshalb gleich noch einmal danke: an Jutta Schüler - anfangs unterstützt von Hannelore ... -, die uns mittags immer aufgetischt hat, was das Herz begehrt: eine zünftige Brotzeit, Gemüse, Bier aus silbernen Bechern. Sogar eine Tischdecke hatten sie dabei. Jeden Tag gab es neue kulinarische Überraschungen, immer willkommen nach den anstrengenden Vormittagsstunden. Und jedes Mal vor einer anderen Kulisse. So schön wie hier war es aber wohl kein zweites Mal: Romantisch der Blick auf das barocke Neuburg, dazu die glitzernde, rasch fließende Donau im Sonnenschein. Letzteren hatten wir in dieser Woche nicht allzu häufig, Regen immerhin auch nicht.

Kilometer 2419,5: Kloster Weltenburg

Seit heute haben wir einen Paddelhaken - der einzige vergessene Ausrüstungsgegenstand. Die Ingolstädter haben ihn uns geliehen. Ein ausgesprochen freundlicher Empfang war das gestern, wie bei allen Ruderclubs auf der Strecke. Den MRC kennen viele von der Roseninsel-Regatta. Man merkt überall: Die Vereine sind auf Wanderruderer eingestellt und bieten teilweise sogar Quartier an. - Heute haben wir Bekanntschaft mit den Insassen eines graugrünen Schlauchboots der Bundeswehr gemacht, die uns freundlich, aber unmissverständlich wissen ließen: "Servus, da kennts ned weida!" Eine Pontonbrücke hätten sie hier eingezogen, aber unser "Schiff" würden sie gerne auf den Lkw verladen ... Worauf wir lieber verzichtet haben, zu Gunsten einer Mittagspause auf Baumstämmen. Zu unserer Überraschung war sie dann nach 20 Minuten wieder weg, die Brücke. So stand der Weiterfahrt zu einem der kulturellen Höhepunkte nichts mehr im Weg: dem Kloster Weltenburg, wo sie ein hervorragendes Dunkles brauen. Gerade die richtige Stärkung für den berühmten Donaudurchbruch mit hohen, baumbestandenen Felsen zu beiden Seiten. Ein Genuss für die Ruderer, Präzisionsarbeit für den Steuermann, zumal uns genau an der engsten Stelle ein Ausflugsschiff entgegen kam.

Etwa bei Kilometer 2400: Zwischen Kelheim und Poikam
Der genaue Ort sei lieber verschwiegen, denn heute ist von einem Malheur zu berichten. Die Details dieses Zwischenfalls, der sich anlässlich der morgendlichen Pinkelpause ereignet hat, sind unwichtig - nur soviel sei gesagt: Wer einem anderen Ruderer beim Aussteigen hilft, sollte nicht wesentlich weniger wiegen als dieser ... Ansonsten hatten wir heute mit 32 Kilometern die kürzeste Etappe. Langsam wird es hügeliger, und wir haben jetzt, nach der Einmündung des Main-Donau-Kanals, auch die ersten Begegnungen mit der Berufsschifffahrt. Unsere Kameraden von Rhein und Weser weihen uns in die Regeln ein: Nicht einfach rechts fahren, sondern grundsätzlich in der Innenkurve. Denn der Frachter bleibt immer im Strom und kann auf uns keine Rücksicht nehmen. Schon am frühen Nachmittag erreichen wir Regensburg - hier sind zwei offensichtlich nicht gerade arme Ruderclubs direkt benachbart und teilen sich ein neues Gebäude. Unser Hotel in der Innenstadt ist dieses Mal funktionell und lässt jeden Charme vermissen. Das war schon anders: Einen gemütlicher Familienbetrieb in Donauwörth, ein altes, liebevoll renoviertes Haus direkt am Marktplatz in Ingolstadt und ein Landhotel mit Himmelbetten in Kelheim haben wir schon mit unseren verschwitzten Ruderklamotten heimgesucht. Und in Straubing warten sogar Aktbilder im Zimmer auf uns ...

Kilometer 2327,7: Schleuse Straubing
Schon mal etwas von Fehlkilometern gehört? Hier gibt es das: Vor Jahrzehnten wurde die Donau bei Straubing begradigt und dadurch ein gutes Stück kürzer. An der Kilometermarkierung hat sich aber nichts geändert - acht Kilometer fehlen also einfach. Überhaupt ist die Donau ungewöhnlich, was die Streckenangaben angeht: Sie ist wohl der einzige Fluss, bei dem die Mündung der Kilometer Null ist und nicht die Quelle. So wissen wir immerhin stets, wie weit es noch bis zum Schwarzen Meer ist ... Dass man dorthin im Prinzip auch rudern kann, ist plausibel - dass es aber tatsächlich Menschen gibt, die so etwas auf sich nehmen, sollten wir am folgenden Tag erfahren: Ein Ehepaar aus Deggendorf hat für dieses Vorhaben drei Jahresurlaube geopfert. Das Rudern sei nicht so schlimm gewesen, wie die 36-stündige Busfahrt zurück von Rumänien, meinten sie - was uns denn doch staunen lässt. Denn unsere Sitzflächen könnten langsam durchaus Erholung vertragen.

Kilometer 2285,0: Deggendorfer Ruderverein von 1876
Hinter uns liegt einer der anstrengendsten Tage, denn mangels Anlegemöglichkeit sind wir kurzerhand 43 Kilometer ohne große Pausen durchgefahren. Also mal eben die Strecke einer Starnberger-See-Umrundung. Zugleich war dieser Tag wohl der landschaftlich schönste: die ursprünglichen Auenwälder in der Gegend der Isarmündung, der naturbelassene Flusslauf mit Sandbänken und vielen Kurven (was Schiffsbegegnungen nicht zulässt; deshalb die umstrittenen Ausbaupläne), und endlich wieder ein paar Stunden milde Sonne. Da bekommen die Ufer gleich Farbe - die ganze Palette des Herbstes, von Gelbgrün bis Braun, begleitet uns. In Deggendorf dann die lang ersehnte Brotzeit, und wieder einmal ein ausgesprochen freundlicher Empfang in einem ganz neuen Bootshaus. Nach einem der vielen verheerenden Hochwasser gab es Geld für dieses Gebäude. Auf so etwas können wir in Starnberg nicht hoffen ...

Kilometer 2228,0: Passau
Darauf haben wir gewartet: Der Zieleinlauf vor der Kulisse Passaus ist einer der krönenden Eindrücke dieser Fahrt. Heute morgen sah es noch nicht danach aus, als wäre uns dieser Höhepunkt vergönnt: Dichter Nebel in Deggendorf, das andere Ufer war nicht zu sehen, und aus diesem Nichts heraus tauchte hin und wieder lautlos die bedrohliche Kulisse eines Frachters auf. Erst mit fast zwei Stunden Verspätung konnten wir es wagen, abzulegen. Wieder ein landschaftlich sehr schöner, naturnah ausgebauter Abschnitt der Donau. Die starke Strömung half uns heute deutlich, so dass wir die Strecke trotz einer gemütlichen Nachmittagspause bei den ganz besonders netten Vilshofenern gut zurücklegen konnten. Die Passauer warteten schon mit dem Hänger auf uns, so dass nicht auch noch fünf Kilometer gegen die starke Strömung des Inns rudern mussten. Auch dafür vielen Dank! Ach ja, und der Abend brachte einen weiteren Höhepunkt: das Ergebnis der Landtagswahl ...

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