Wanderfahrt Sedan - Namur Teil 5/7 - Givet-Anhée

von hno
in Rudern.

Zur Erinnerung: Neun MRC-Mitglieder waren im Juli auf der Maas unterwegs quer durch die Ardennen. Teil 5 hat Chris Brockhaus geschrieben.

 

Es war eine kurze Nacht in Givet, nachdem viele noch gefeiert und lange draußen gesessen hatten. So war man am nächsten Morgen etwas müde. An das übliche Schnarchkonzert, das morgendliche Rascheln, Raunen und Räumen hatten wir uns während dieser Fahrt ja schon gewöhnt, ebenso wie an die reichhaltigen Patés oder die vielen Schleusen samt Musikbegleitung und Anweisungen von Louis: „Mettez votre pelles à gauche! Solidarisez-vous!“ Mit soviel Teamgeist und guter Laune brachten wir die Boote ins Wasser und starteten in einen wunderbaren Morgen gen Belgien/Wallonie.

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Schon bald verhedderte sich unser Steuer in einer Angel-Leine und musste mit akrobatischen Verrenkungen befreit werden. Die Landschaft zeigte sich mit schroffen Felsen, Steinbrüchen (Schiefer) und Festungen hoch über den Bergen. Die eine oder andere stillgelegte Fabrik zeugte von der industriellen Ära in dieser einst wohlhabenden Gegend. Zur Mittagspause in Dinant lud der Bürgermeister zu einem Glas Leffe-Bier ein und hielt eine engagierte Rede über die Stadt, die jeden Sommer ihren berühmten Sohn und Erfinder des Saxophons, Adolphe Sax, mit einem Festival feiert. Erwähnt wurde auch das Massaker von Dinant im 1. Weltkrieg durch deutsche Truppen. Dinant sucht noch eine Partnerstadt in Deutschland ...

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Wie viele Schleusen es bis zur Anlegestelle in Anhée waren, weiß ich nicht mehr, aber wir wurden von hier an von einem Polizeiboot eskortiert, da der Schiffsverkehr stark zunahm. Am Ende konnten einige von uns endlich das ersehnte Bad in La Meuse nehmen, die hier sauber schien. Außerdem gab es in der Turnhalle – mitten auf dem Land – den Luxus heißer Duschen! Etwas entsetzt bewunderten wir die dortigen Kühe. Die berühmten „vaches blanc-bleu belgiques“ sind wahre Fleischberge - so mit Hormonen und Steroiden aufgepumpt, dass sie sich kaum bewegen können. Den milden Sommerabend verbrachten einige mit angeregten Gesprächen, andere mit Faulenzen oder Volleyball spielen, während ich mich um die deutsch-französischen Beziehungen kümmerte ...